Hexe Plaulina
Vor tausend Jahren führte ein kleiner Weg von Plau zur Burg, die ganz von Wasser und Moor eingeschlossen war. Die Einwohner aus dem alten Plau - damals noch Plawe genannt - und aus der Umgebung, kannten diesen Weg, und wenn Gefahr drohte, zogen sie mit Weib, Kind und Vieh in die Burg am Burgsee. So auch in jenem Jahr, als wieder die Feinde anrückten, die vom Fürsten Tribut verlangten. Sie versuchten die Burg zu erobern, was aber nicht gelang, denn die vielen Menschen, die Schutz in der Burg gefunden hatten, verteidigten sie mit Erfolg. Jedoch als es Winter wurde und alles dick zugefroren war, kamen die Feinde in großer Überzahl über das Eis. Sie steckten alles an, ermordeten die Bewohner oder nahmen sie als Gefangene mit. Das Schicksal der Burg war besiegelt.
Die Prinzessin entkam den Häschern durch einen geheimen Gang, der hinter dem Wall seinen Anfang nahm und zum Klüschenberg führte. Sie hatte den Eingang so geschickt verschlossen, dass er von den Feinden nicht entdeckt wurde.
Die Prinzessin blieb im Klüschenberg und bewachte die Schätze ihres Vaters. Uralt ist sie inzwischen geworden und wird nur noch die Hexe vom Klüschenberg genannt. Ihre Heimat ist der Plauer Stadtwald und sie hat ein wachsames Auge über die Stadt und ihre Bürger. Ab und zu trifft man sie in der Stadt. Nur wenige erinnern sich noch an die wunderschöne Prinzessin von der Burg.
Jedes Jahr im September zum Kinderfest der Stadt Plau am See findet ein Luftballon-Weitflug-Wettbewerb für Schüler der 1. bis 5. Klasse statt. Die Schüler befestigen an den Ballons Postkarten und hoffen darauf, dass der Ballon möglichst weit fliegt und gefunden wird. Im besten Fall antwortet der Finder oder die Finderin mit der Postkarte und gewinnt einen attraktiven Preis der Touristinformation Plau am See, wenn er oder sie die am weitesten geflogene Karte gefunden hat.